Dienstag, 21. Mai 2013

Wir bringen den Frühling... (20.05.)

Von Seljord aus sind wir erstmal wieder in die Einsamkeit abgetaucht. Na ja, zunächst noch mitten im norwegischem Pfingst-Rückreiseverkehr, der sich ungefähr so gestaltet: sechs Autos gurken hintereinander mit 80kmh über die Landstraße und man denkt sich gleich "boah, ist hier viel los!!"
Unser erster Stopp war die kleine Stabkirche in Eidsborg überhalb von Dalen. Nach Dalen hinunter schlängelten sich ein paar 1a Serpentinen, die in jeder Kehre ein neues geniales Panorama auf den langgezogenen Bandak-See, einem Teil des Telemarkkanals, freigaben. In Dalen selbst: nichts los. Wir sind quasi die Vorhut vor der Vorsaison...
Danach wieder auf der anderen Seite vom See/Tal in Serpentinen hoch ins Hochfjell: während unten Birken blühen, ist oben gerade erst der Schnee dabei wegzuschmelzen und die vielen vielen Seen sind noch weitgehend zugefroren. Dazwischen schneebedeckte Fjellgipfel, eine magische Landschaft: karg, still, schön.
An einem "Seiten"-Eingang sind wir dann ins Setesdal, einem der schönsten Nord-Süd Taleinschnitte in Südnorwegen, abgebogen und weiter gen Südküste gefahren. Weil Emilia so gut drauf war und hinten in ihrem Kindersitz fröhlich erzählt, gepennt und Millionen von Spuckebläschen fabriziert hat, sind wir tatsächlich in einem Rutsch bis nach Evje am Taleingang durchgefahren. Gesehen haben wir viele Seen - nicht mehr zugefroren, sondern kristallklar-, viele junggrüne Birken und andere Frühlings-Laubbäume, Wasserfälle und immer wieder schneebedeckte oder von Schmelzwasser triefende Fjellgipfel.
In Evje war der Schlagbaum am Campingplatz offen, keine Seele an der Recepsjon (dafür aber die Honesty Box an der Tür und ein paar Dauercamp-Renter mit Lederhaut als Bewacher) - aber der gesamte Zeltabschnitt auf der Halbinsel im schwappvollen Fluss war nur für uns reserviert. Wieder einmal Camping mit Ausblick nach vorn als wären wir in der Wildnis (nach hinten die "Belederten")...
Nachts war es sehr feucht und kühl, ein Gefühl, das wir nach dem gefühlten Hochsommer zuvor schon gar nicht mehr kannten. Die einzige, die in ihrem "Little Star Expedition"-Schlafsack nicht gefroren hat, war definitiv Emilia. Wahlweise an Mama, Papa oder den Teddy gekuschelt ein Traum von einem Zelt-Baby :-)

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