Samstag, 11. Mai 2013

Göteborg und was bis hierher geschah...

Heute sind wir bei strahlendem Sonnenschein in Göteborg angekommen. Eigentlich wollten wir auf dem Weg noch ein malerisches Fischerdorf besuchen, das der DuMont Reiseführer ausgelobt hatte, aber da muss der Autor wohl den Reiseführer im Karl-May-Stil geschrieben haben: Wer jemals in der Gegend sein sollte: Träslövsläge bei Varberg hat ein paar süße Hüttchen am Hafen, ein heimeliges Industriegebiet und jede Menge Häuser mit Zaun drumrum. Malerisch ist anders.
Egal. Der Reihe nach.
Am..., lasst mich kurz überlegen, Donnerstag (9.5.) sind wir von Habo Ljung bei Lomma weitergefahren zur Kulla Peninsula mit dem Kullaberg. Mutig haben wir uns mit vielen anderen Schweden in eine Feiertags-Wanderung, am Leuchtturm beginnend, gestürzt. War wunderschön abwechslungsreich (Steilküste, Birkenwald, Bärlauchfelder...), bis uns ein Gewitter erwischt hat. Zum Glück konnten wir uns an einem unbewohnten Hüttchen auf der Veranda unterstellen und Brotzeit machen. Ein Leben wie aus dem Outdoor-Bilderbuch (müsst ihr euch jetzt vorstellen, Bilder gibt's erst zu Hause. Und ja: das Hüttchen war Schweden-rot!). Abends war das Wetter wieder super und wir haben bei strahlender Sonne in Mölle auf dem Campingplatz unserem Lübecker Nachbarn den Grill (samt Glut!!) abgeschwatzt und lecker Spareribs gegrillt. Dazu Baguette mit selbstgemachter Bärlauchbutter... Hmm!!! Emilia hat derweil wieder Stephans Rucksack verspeist, den wir mittlerweile Rolf getauft haben. Er rettet uns als Spielplatz momentan die Mahlzeiten.
Am Freitag, 10.05., ging's dann weiter auf die nächste Halbinsel, eins weiter nördlich, nach Torekov (süßer Ort am Meer, nur leider hat's geregnet- siehe Bild) und weiter zur Steilküste von Hovs Hallar. Der Parkplatz mit 'Avgift', das 'Hotell' mit Lunchbuffet und Busparkplatz. Draußen kalter Wind und Sprühregen. Laune?! So "mittel".
Letztlich haben wir Emilia doch in die Kraxe gesetzt (ihre Laune stieg astronomisch) und sind auf Verdacht losgezogen. Top-Entscheidung! Nach 15 Minuten war die Sonne wieder da und wir zu warm angezogen auf dem Skåneleden-Wanderweg überhalb der Steilküste unterwegs. Zurück ging's später am Meer unterhalb der Felsen bei knallblauem Himmel - eine super schöne Tour. Auch hier gibt's leider erst Fotos, wenn wir wieder zu Hause sind. Auf der Weiterfahrt haben wir frisch geräucherten Fisch (Lachs&Makrele) sowie 'Inlagd sill' (eingelegten Hering) in einer kleinen Räucherei gekauft (siehe Bild) und diesen abends in der Apsis vom roten Hilleberg auf Marias Campingplatz in Mellby Strand (der Platz: retro, mit Schildermeer aus Anweisungen und Verboten, alle auf Deutsch übersetzt...) verspeist. Der Wind war einfach zu kalt, um vor den Zelten zu lagern. Emilia hat in der Zwischenzeit entdeckt, dass man sich prima an unseren Kisten hochziehen und hinstellen kann. Mutig wagt sie kleine seitwärts-Schrittchen, bis sie wieder abstürzt oder verzweifelt um Hilfe ruft, weil sie nicht weiß, wie sie sich wieder hinsetzen soll. Ihre knallroten Bäckchen lassen Zahnungsaktivität vermuten... Gut konditioniert spuckt sie von selber den Schnuller aus (auch wenn sonst keiner an den Mund darf), wenn sie die Dentinox-Tube sieht. Aber von Zähnen dennoch weit und breit keine Spur.
Am 11.5. -also heute- sind wir nach der Fischerdorf-Fehlanzeige in Göteborg angelandet, haben erstmal im örtlichen Naherholungsgebiet Delsjön Picknick gemacht und den restlichen 'Inlagd Sill' von gestern verspeist -nicht ohne dass Emilia dabei voller Elan die Plastikschachtel mit der restlichen Einlege-Sauce über die Picknickdecke geschubst hätte...(ob letztere noch eine Zukunft hat und mit uns weiterreisen darf, wird sich zeigen) sind dann in der hiesigen Jugendherberge eingefallen. Wir haben uns angesichts einer bescheidenen Wettervorhersage hier bis Dienstag eingebucht (Stephan& Rolf, der Rucksack, werden uns leider Montag verlassen) und bewohnen jetzt ein frisch renoviertes Vierbettzimmer mit zu weichen Betten (gemessen am vorherigen Standard...). Nach einem Stadtspaziergang durch Haga, das alte Arbeiterviertel, sowie am Fluss entlang und einem traumhaften Abendessen im Restaurant "Smaka" mit schwedischer Hausmannskost auf hohem Niveau freuen wir uns alle auf eine Mütze Schlaf. Das "echte Bier", die Sonne und die Abenteuer der letzten Tage fordern ihren Tribut...








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